Einen Ergometer kaufen sich Sportbegeisterte, die zu wenig Zeit für das Fitnessstudio oder das regelmäßige Outdoortraining haben. Auf dem Gerät simulieren sie prinzipiell das Radfahren bei fast identischem Bewegungsablauf. Selbst Profisportler nutzen daher das Ergometer-Training für ihre Ausdauer und das kardiovaskuläre Training. Worauf es dabei ankommt, verraten wir Ihnen in unserer Ergometer-Kaufberatung.
Welche Vorteile hat ein Ergometer?
Das Ergometertraining bietet zahlreiche Vorteile:
- Kondition: Ergometer-Training steigert die Kondition, indem das Herz-Kreislauf-System bis an eine akzeptable (Puls-)Grenze belastet wird – diese lässt sich auf dem Ergometer einstellen.
- Kalorienverbrauch: Ein Ergometer unterstützt effektiv beim Abnehmen, da das Training hilft ein Kaloriendefizit zu erzielen. Durch die Anregung des Stoffwechsels, der Bewegung an sich, welche mit Muskelzuwachs einhergeht, steigen Grund- und Leistungsumsatz. Die verbrannten Kalorien werden während und nach dem Training auf dem Display angezeigt.
- Appetitzügler: Wer seinen Stress auf dem Ergometer abbaut, hat weniger Appetit auf Süßes. Der Stressabbau funktioniert durch die Hormonausschüttung beim Ergometertraining. Hier spielen Dehydroepiandrosteron (DHEA), das Stressabwehrhormon, und dessen Antagonist Cortisol, das Stresshormon, eine wichtige Rolle.
- Wohlbefinden: Durch die gleichmäßige Belastung der Muskelgruppen entsteht ein besseres Körpergefühl, welches das Wohlbefinden deutlich steigert.
Abnehmwillige setzen daher gern auf das Ergometer-Training. Doch auch die Verbesserung der Kondition ist ein wichtiger Aspekt, der praktisch in jedem Ergometer Ratgeber genannt wird. Das reine Ausdauertraining durch Joggen hilft hierbei zwar auch, lässt sich aber wetterbedingt nicht immer durchführen und erscheint vielen Menschen überdies zu monoton und anstrengend. Auf dem Ergometer hingegen können wir nebenbei Fernsehen oder Musikhören. Die ausgeschütteten Glückshormone verbessern Stimmung und senken den Stress. Dass eine sportliche Betätigung kontraproduktiven Heißhungerattacken vorbeugt, ist auch schon sehr lange bekannt. Studien belegen diesen Effekt. Wer also relativ bequem alle die Vorteile von moderatem Ausdauersport genießen möchte, ist mit einem Ergometer sehr gut beraten. Dies auch nicht zuletzt, weil das sehr genaue Monitoring der eigenen Leistung eine gewisse Kontrolle bietet und auch Freude bereiten kann. Das Urologische Zentrum Bonn stellt einen (gerade auch für Männer) interessanten Artikel zum Thema Dehydroepiandrosteron
zur Verfügung. Bitte beachten Sie: eine Substitution mit DHEA-Präparaten lehnen wir insbesondere für junge, gesunde Menschen, kategorisch ab. Ein gesunder Lebensstil und moderate Sporteinheiten liefern langfristige Erfolge – keine Pille.
Sie wollen einen Ergometer kaufen? Beachten Sie unsere Kaufberatung:
- fester Stand
- zulässiges Höchstgewicht
- Sicherheit
- Schwungmasse
- geräuscharmer Betrieb
- drehzahlunabhängige Steuerung
- Bremssystem
- Widerstandseinstellung
- pulsgesteuerte Programme
- Display
- Sitz
Der feste Stand des Ergometers
Das Ergometertraining kann mitunter sehr bewegungsintensiv werden, wenn Sie an Ihre Belastungsgrenze gehen möchten. Aber auch für das normale Training muss das Gerät standfest sein und auch einen sicheren Standplatz in der Wohnung finden. Ein Tipp: Zu leichte Ergometer (unter 20 kg Eigengewicht) sind häufig eine wackelige Angelegenheit. Sie werden sehr günstig angeboten, doch am Ende ärgern Sie sich darüber. Eine dünne Bodenschutzmatte kann die Stabilität weiter verbessern und verhindert dabei Schäden an Parkettboden und Laminat.
Zulässiges Höchstgewicht
Ergometer mit hoher Gewichtszulassung verfügen über Komponenten mit hoher Qualität und über sehr stabilen Rahmen. Auch wenn Sie nicht so schwer sind: Wir empfehlen Geräte mit einem zulässigen Höchstgewicht von 150 kg, mindestens aber 120 kg.
Sicherheit
Sichere Geräte sind TÜV-geprüft und tragen das CE-Siegel. Beide Zeichen bestätigen die Erfüllung grundlegender Sicherheitsanforderungen. Selbstverständlich sollten die beweglichen Bauteile des Geräts mit Abdeckblenden verkleidet sein, damit sich keine Kleidungsstücke oder Schnürsenkel verhaken können. Wie oben schon erwähnt zählt ein sicherer Halt zum Aspekt der Sicherheit dazu.
Schwungmasse
Die Ergometer Schwungmasse sollte nicht zu leicht sein. Ansonsten verläuft das Training zu abgehackt oder unregelmäßig. Eine höhere Schwungmasse sorgt für runde Bewegungsabläufe. Laut unserer Erfahrung sollte die Schwungmasse mindestens 8 kg betragen. Im besten Fall sind jedoch 12-15 kg Schwungmasse zu empfehlen.
Geräuscharmer Betrieb
Niemand wünscht sich, dass ein Ergometer sehr laut ist. Wenn der Hersteller einen geräuscharmen Betrieb verspricht (und Testberichte dies bestätigen), ist das auf jeden Fall eine Kaufempfehlung.
Drehzahlunabhängige Steuerung
Einfachere Ergometer arbeiten drehzahlabhängig. Diese Art der Steuerung meint, dass das Sportgerät zwar die Trittleistung in Watt anzeigt, die trainierende Person aber eigenständig kontrollieren muss, ob sie im gewünschten Belastungsbereich tritt. Doch gerade wer ein Ergometer aus gesundheitlichen Gründen für das kardiovaskuläre Training angeschafft hat, soll – zumeist auf Anweisung eines Arztes – mit einer ganz bestimmten Leistung trainieren. Bei der drehzahlunabhängigen Steuerung setzt der Ergometer der trainierenden Person den, in Watt vorgegebenen, Widerstand entgegen – und zwar unabhängig von der Geschwindigkeit des Tretens (daher drehzahlunabhängige Steuerung). Viele Anwender bevorzugen diese letztgenannten Geräte, obgleich dies ebenso eine Geschmacksfrage sein kann.
Bremssystem
Das Bremssystem dient dazu, die gewünschte Leistung über den Widerstand einzustellen. Es bremst die Schwungscheibe ab. Es gibt drei Arten von Bremsen für Ergometer:
- Riemenbremse
- Magnetbremse
- Induktionsbremse
Riemenbremsen sind praktisch nur noch an – man könnte sagen – Billiggeräten zu finden, während Magnetbremsen sehr weit verbreitet sind. Ein Dauermagnet bremst mit ihnen die Schwungscheibe ab. Die Bremsung kann sehr gleichmäßig erfolgen, was zu einer stetigen Lastkurve führt. Dieses System arbeitet verschleißfrei. Auch die ebenfalls verschleißfreie Induktionsbremse funktioniert über ein Magnetfeld, das aber elektrisch erzeugt wird. Sie ist die hochwertigste und leiseste, allerdings auch teuerste Lösung. Ein weiterer Vorteil von Induktionsbremsen ist ihr sehr sanfter Widerstandswechsel. Die Belastung lässt sich mit ihr sehr genau steuern.
Widerstandseinstellung
Selbst ein günstiger Ergometer sollte über mehrere Widerstandsstufen verfügen. Die Anzahl an Widerstandsstufen hat unmittelbare Auswirkung auf die mögliche Feinabstufung des Widerstands. Dies wiederum ermöglicht eine genaue Anpassung an den eigenen Leistungsstand bzw. das Trainingsziel. Außerdem können so mehrere Personen den Ergometer nutzen. Empfohlen werden mindestens 16 Widerstandsstufen.
Pulsgesteuerte Programme
Viele Ergometer haben nur ein pulsgesteuertes Programm – doch wenigstens dieses sollte vorhanden sein. Es kontrolliert permanent den Puls, was aus medizinischen Gründen wichtig sein kann (wenn so ein Programm nicht vorhanden ist, sollten Sie sich einen zusätzlichen Pulsmesser / Pulsgurt kaufen, um die Überwachung Ihres Pulses zu gewährleisten). Beim Kauf sollten Sie zusätzlich darauf achten, wie die Pulsmessung erfolgt, um eine Variante nach Ihren Präferenzen auszuwählen. Diese Möglichkeiten gibt es:
- Ohrclip
- Handsensor am Lenker
- Brustgurt
Diese Varianten haben jeweils eigene Vorzüge und Nachteile. Eigentlich würden die meisten Käufer und Küferinnen zur Handpulsmessung tendieren, allerdings ist diese leider nicht sehr genau. Die genaueste Variante ist der (etwas unbequeme) Brustgurt. Mit dem Ohrclip haben Sie schnell Kabelsalat und ebenfalls nicht ganz so genaue Werte.
Display
Achten Sie auf ausreichende Angaben (Multifunktionsanzeige) auf dem Display und auf dessen gute Lesbarkeit. Als Mindeststandard gilt die Anzeige von Pulsfrequenz, Entfernung, Zeit und Geschwindigkeit.
Sitz
Achten Sie auf einen bequemen Sitz. Meistens haben Sie in diesem Punkt Glück: Sie können den Sitz auch notfalls austauschen. Eine Verstellbarkeit in Höhe und Neigung wird empfohlen.
Ergometer kaufen - unser Fazit
Die genannten Punkte gelten als essenziell, damit Sie mit Ihrem Ergometer langfristig Freude haben. Der Preis sollte erst zuletzt in Ihre Überlegungen einfließen. Warum sind wir dieser Meinung? Einen Ergometer kaufen heißt in erster Linie, dass man etwas für sich, seinen Körper und seine Gesundheit tun will. Das ist der erste wichtige Schritt – die Erkenntnis, bzw. Bereitschaft. Die Anschaffung ist weiterhin eher eine einmalige und langfristige Investition – und zwar in Ihre körperliche Zukunft. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass die – vielleicht – 100,- Euro mehr, die man heute ausgibt, für die lange Zeit der Nutzung und der Erfolge, eher eine untergeordnete Rollen spielen sollten. Außerdem ist eine stetige Pflege und Wartung für einen langanhaltenden Spaß am Gerät ebenso wichtig. Lesen Sie dazu unseren Ratgeber Pflege und Wartung von Ergometern. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Erreichen Ihrer Ziele!