Hometrainer Test
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Indoor-Bike – Das Training

Indoor-Bike Training

An dieser Stelle wollen wir uns dem Training mit dem Indoor-Bike, dem „Indoor-Cycling“, allumfassend widmen. Im Wesentlichen stellt sich zunächst die generelle Frage, ob ein Indoor-Bike – neben all den anderen Trainingsgeräten, deren Nutzung dem Fahrradfahren nahe kommt – tatsächlich das Rad neu erfindet. Die Antwort dürfte sich bei einem solidem Jein, mit starker Tendenz zu Ja einpendeln. Welche Aspekte beim Training mit einem Indoor-Bike Gewohntes mit sich bringen und welche das Alleinstellungsmerkmal darstellen, wollen wir nachstehend näher beleuchten.

Wozu dient das Training mit einem Indoor-Bike?

Wenig erstaunlich sollte sein, dass auch beim Training auf einem Indoor-Bike die vier tragenden Argumente Fitness steigern, Gesundheit bewahren, Ausgleich finden und Gewicht reduzieren sind. Ergänzend spielt beim Indoor-Cycling ein gewisser Fun Factor eine zentrale Rolle, wobei dieser auch ohne Weiteres als „gesteigerter Ehrgeiz“ bezeichnet werden könnte – hierzu später mehr.

Wie häufig sollte man trainieren?

Auch bei diesem Punkt finden wir natürlich Parallelen zu anderen Fitnessgeräten im Allgemeinen aber im Besonderen auch zu Fahrrad-Heimtrainern. Anfänger sollten sich zunächst langsam an das Training herantasten und mehr Zeit für die Regeneration einplanen – 48 Stunden als grober Richtwert.

Auf was ist beim Training mit einem Indoor-Bike zu achten?

Auch hier wollen wir uns kurz halten: Abwechslung und Puls. Um das Training langanhaltend mit Freude durchziehen zu können, ist es wichtig sich einige Trainingsvarianten herauszusuchen, die einem zusagen. Während des Trainings sollte unbedingt der Puls überwacht werden (z.B. mit einem Pulsgurt). Welche Indoor-Bikes mit einem Pulsgurt oder Handsensor ausgestattet sind, wird in unserer Vergleichstabelle dargestellt. Der Puls sollte 75% des Maximalpulses nicht dauerhaft überschreiten. Hier sei unbedingt angemerkt, dass bereits vor dem ersten Training ein Checkup von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden sollte, um gesundheitliche Risiken minimieren zu können. Bei diesem Checkup kann der Maximalpuls ermittelt werden – dieser ist mitunter sehr individuell und deshalb hier kaum mit einer Faustregel anzugeben.

Zwischenfazit

Damit könnte eigentlich schon alles gesagt sein aber ausreichend gewürdigt ist dem Thema „Training mit dem Indoor-Bike“ damit keineswegs. Viel Neues haben wir nicht erfahren; aber sind Indoor-Bikes dann nur ein Marketing-Gag, „Indoor-Cycling“ nur alter Wein in neuen Schläuchen – eine Worthülse? Keineswegs – schauen wir uns deshalb im Weiteren die Alleinstellungsmerkmale eines Indoor-Bikes bzw. des Indoor-Cyclings an.

Welche Rolle spielt Musik beim Indoor-Cycling?

Indoor-Bike Musik

Wir würden sagen: eine zentrale Rolle. Warum? Weil wir hier dem wesentlichen Unterschied zu anderen Trainingsarten auf Fahrradtrainern schon sehr nahe kommen. „Indoor-Cycling“ ist zum einen natürlich auch Pedaletreten, ja; Indoor-Bikes sind wie andere Fahrrad-Trainingsgeräte stationäre Fahrräder ohne Laufrad, ja. Aber – der Kern der Geschichte ist der folgende: Alles andere ist eben nur Pedaletreten in den eigenen vier Wänden oder im Studio. „Indoor-Cycling“ belebt das Ganze um eine sehr zentrale und wichtige Komponente: Dynamik. Etwas diffus, deshalb ausführlicher: Beim Indoor-Cycling geht es darum 45 – 60 Minuten zu powern, eine Spur rauer, näher am Stahl, näher am Limit; näher als es auf einem Fahrrad-Ergometer – für gewöhnlich – der Fall ist. Und hier kommen wir zum Schulterschluss mit der Musik. Natürlich kann man auch auf einem Fahrrad-Ergometer Musik hören, aber der entscheidende Punkt ist, dass die Musik beim Indoor-Cycling den Takt vorgibt. Eher weniger die eigene Playlist mit den Evergreens oder dem „Best of“ der eigenen Lieblingsband, sondern hier soll vielmehr der Rhythmus den Ton angeben. Schnelle Beats für schnelles Treten, im Wechsel mit langsameren Takten für eine kurze Verschnaufpause, um dann wieder in die Vollen gehen zu können.

Wo kann man mit dem Indoor-Bike trainieren?

Im Studio, im Verein, im Freien, in den eigenen vier Wänden, ja sogar im Wasser (Aqua-Cycling benötigt jedoch sehr spezielle Bikes). Tatsächlich sind einige ältere Modelle energieautark, decken ihren Energiebedarf also aus der Bewegung (Dynamo) heraus, und sind daher vielseitiger einsetzbar, als ihre kabelgebundenen Verwandten. Wo wir gerade von Energie sprechen: Ein Display, das über das Monitoren von Puls, Watt und Distanz hinausgeht, ist bei herkömmlichen Indoor-Bikes eher selten. Auch dies eine Ausprägung des eher raueren, geradlinigen – vielleicht ehrlicheren – Charakters von Indoor-Bikes. Im gleichen Atemzug muss man natürlich erwähnen, dass zwischenzeitlich Indoor-Bikes mit Tablet-Halterung und optionaler App-Steuerung mit jedem Komfort, den die digitale Welt zu bieten hat, den Markt dominieren. Doch auch hier merkt man einen Trend hin zur Selbsterzeugung der notwendigen Energie durch integrierte Generatoren. Eine Übersicht aller wichtigen Komponenten beim Indoor-Bike finden Sie in unserem Ratgeber zum Aufbau von Indoor-Bikes.

Gruppentraining mit dem Indoor-Bike

Indoor-Bike Instruktor

Erdacht wurde das Indoor-Cycling für das Training in der Gruppe. Ein Instruktor sitzt vor der Gruppe auf seinem Indoor-Bike und hält zu dieser entweder durch umgekehrte Blickrichtung oder durch Spiegel Blickkontakt. Er dient als Motivator, stellt aber auch die Playlist für die Trainingseinheit zusammen. In Studios wird der Instruktor zwischenzeitlich häufig durch digitale Trainer ersetzt. Auch lässt sich heute Gruppentraining verteilt organisieren, so dass jeder von Zuhause aus, analog wie digital, am Gruppentraining teilnehmen kann (Peloton ist hier Vorreiter).

Einzeltraining mit dem Indoor-Bike

Wer es lieber privater haben möchte, kann alle Vorzüge des Indoor-Cyclings auch alleine auskosten. Das ist sehr stark vom Individuum, sozusagen intrinsisch, aber auch häufig extrinsisch, also durch äußere Bedingungen (Tagesablauf, Terminplan, usw.) abhängig, schmälert aber – von der Gruppendynamik abgesehen – den Spaß beim Training in keiner Weise.

Fazit

Wir hoffen, dass wir an dieser Stelle die kleinen aber feinen Unterschiede von Indoor-Cycling zum Training auf anderen Fahrrad-Fitnessgeräten herausarbeiten konnten. Man kann festhalten, dass die Art der Motivation entscheidet. Natürlich ist jeder, der ein Fitnessgerät benutzt motiviert dies zu tun – sonst würde er oder sie es sein lassen – aber beim Indoor-Cycling geht es neben dem Pedaletreten auch und gerade darum mit Freude und einem gewissen Ehrgeiz über sich hinauszuwachsen und auch mal aus dem Sattel zu steigen – sich auszupowern. „Draufsetzen und Spaßhaben“ ist die Devise. Keineswegs nur für Fahrrad-Enthusiasten, sondern für all jene, die gerne gegen ihren inneren Schweinehund antreten.

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